Autor: Dennis Schott; Foto: Wümme Zeitung
Nach schonungsloser Kritik des Trainers ist der SV Blau-Weiß Bornreihe gefordert
Das saß. Also nicht nur die zurückliegende 0:5-Pleite gegen die SV Drochtersen/Assel II, sondern auch die Kritik danach. Mit Worten wie „charakterlos“ oder „unwürdig“ bezeichnete Nils Gresens den Auftritt des von ihm trainierten Fußball-Landesligisten SV Blau-Weiß Bornreihe. Vor allem den in der zweiten Hälfte. „Und das war auch absolut nachvollziehbar“, erklärt Stürmer Philip Bähr. Natürlich war die Niederlage beim Training unter der Woche das vorherrschende Thema gewesen. „Wir haben uns zusammengesetzt und das noch einmal besprochen“, erzählt der 31-Jährige. Mit welchem Ergebnis wird sich an diesem Sonntag nach dem Spiel beim VSV Hedendorf/Neukloster (15 Uhr) zeigen.
Aber selbst wenn ein Sieg gelänge – es wäre erst der Anfang auf dem Weg zur Besserung. Denn unabhängig von der klaren Niederlage in Drochtersen blieben die „Moorteufel“ auch in den vorangegangenen zwei Partien hinter ihren Möglichkeiten. Zum Auftakt gegen den VfL Güldenstern Stade kam der ambitionierte Landesligist zu einem glücklichen 2:2, in dem die Bornreiher Tore in der 85. und 87. Minuten fielen. Und im zweiten Spiel gegen den TSV Elstorf mussten die „Moorteufel“ zum Ende hin gehörig um ihren 2:1-Erfolg bangen. Alles in allem nicht das, was sich Mannschaft und Trainerteam vorstellen. Philip Bähr spricht deshalb auch von einem Saisonstart, „mit dem wir nicht zufrieden sein können.“ Noch habe die Mannschaft, obwohl sie eine insgesamt gute Vorbereitung gespielt hat, noch nicht richtig zueinandergefunden. „Die Art und Weise war nicht überzeugend, das können wir besser“, so „Lulu“ Bähr. Der anvisierte Sieg in Hedendorf wäre aber auch deshalb nur ein erster Schritt, weil sich die ambitionierten „Moorteufel“ an der Tabellenspitze festsetzen und sich von diesem Vorhaben auch nicht abbringen lassen wollen. Gegner wie die SV Drochtersen/Assel II oder TuS Harsefeld sowie in der anderen Staffel Treubund Lüneburg oder Otterndorf sollen die Gradmesser sein, nicht Hedendorf.
Nils Gresens, der mit Frank Meyer das Trainerteam bildet, war sich seiner harschen Kritik und ihrer Wirkung durchaus bewusst. „Ich denke und hoffe aber, dass die Mannschaft die richtigen Schlüsse daraus zieht“, sagt Gresens. Er hatte den Eindruck, dass die Mannschaft selbst erschrocken von dem war, was sie zuletzt angeboten hatte. „Wir hatten vergessen, worum es im Fußball geht“, so Gresens, der im zweiten Spielabschnitt sämtliche Tugenden vermisste, „und diese Galligkeit, das Spiel zu gewinnen.“
Die Botschaft der Trainer ist jedenfalls angekommen. „Jetzt müssen wir liefern“, weiß auch Philip Bähr, dass gegen den VSV Hedendorf/Neukloster nur ein Sieg zählt. Erst zwei Punkte stehen auf dem Konto des kommenden Gegners, der zuletzt ganz dicht vor dem ersten Saisonsieg stand. Gegen den VfL Güldenstern Stade führte der VSV bis zur 90. Minute mit 3:1, um sich am Ende mit einem 3:3 begnügen zu müssen. „Vielleicht ist die Mannschaft dadurch etwas angeschlagen“, vermutet Bornreihes Coach Nils Gresens. Ein Umstand, der nach der 0:5-Pleite allerdings auch für sein Team gelten kann. Das Bornreiher Selbstvertrauen erschüttern kann dies nicht. „Grundsätzlich können wir jeden Gegner in der Landesliga schlagen“, sagt Stürmer Philip Bähr mit voller Überzeugung. Gleichwohl gehe es jetzt erst einmal darum, den Fokus auf Hedendorf zu legen. „Eine giftige Mannschaft“, meint Bähr. Aber vielleicht kommt es den Gästen zugute, dass die Partie auf Kunstrasen ausgetragen wird. „Ich stufe uns technisch etwas besser ein“, begründet „Lulu“ Bähr und stößt damit ins selbe Horn wie sein Trainer. „Kunstrasen sollte uns liegen“, so Gresens, der auf Nico Sperling, Justin Dähnenkamp, Niko Lütjen und Bjarne Schnakenberg verzichten muss.